Stellen wir das Konzept Vorlesung auf den Kopf! So bleibt mehr Zeit für die Praxis – und für Fragen, Austausch und Diskussion. Wie das aussehen soll? So funktioniert der Inverted Classroom:
Stellen wir das Konzept Vorlesung auf den Kopf! So bleibt mehr Zeit für die Praxis – und für Fragen, Austausch und Diskussion. Wie das aussehen soll? So funktioniert der Inverted Classroom:
Das Lehrmodell des Inverted Classrooms, des „umgedrehten Klassenraums“, macht das Konzept Vorlesung für alle effektiver und schafft mehr Raum für gemeinsames Arbeiten mit der Theorie. Wie das geht?
Beim klassischen Lehrkonzept wird die Theorie in der Präsenzveranstaltung vermittelt – und anschließend von den Studierenden nachbereitet. Nun wird diese Methode bewusst umgedreht: Via Video-Vorlesung, Lehrfilm oder durch eine digitale Übung wird die Theorie vermittelt. In der anschließenden Präsenzveranstaltung bleibt so nun mehr Zeit für Anwendung und Vertiefung.
Weitere Vorteile des umgedrehten Lehrkonzepts sind, wie bei allen E-Learning-Angeboten, die räumliche und zeitliche Unabhängigkeit der virtuellen Theorievermittlung. Die Studierenden bekommen die Möglichkeit, die Inhalte in ihrem individuellen Tempo, so oft wie nötig und unabhängig von Vorlesungszeiten und -orten zu rezipieren.
In der Präsenzveranstaltung kann es dann direkt ans Eingemachte gehen! Hier kann nun, durch die digitale Unterrichtseinheit vorbereitet, gemeinsam die Theorie wiederholt – oder im besten Fall gleich praktisch angewendet werden. Und es ist mehr Zeit da, um Fragen zu klären oder vertiefende Diskussionen zu führen.
Das Konzept erfordert zunächst einmal ein Neudenken der eigenen Lehrstruktur. Nimmt man den Aufwand auf sich, bringt die entsprechende Umstrukturierung allerdings großes Potenzial mit sich: Werden die Vertiefungen und Praxis-Übungen, statt nachträglich im stillen Kämmerlein, nun gemeinsam mit dem Lehrenden durchgeführt – garantiert das einen transparenten Lernfortschritt.
Zudem wird die Präsenzveranstaltung deutlich interaktiver – Fragen und Impulse der Studierenden haben nun mehr Platz und bestimmen die Veranstaltung mehr mit. Für die Studierenden intensiviert sich also das Anwendungserlebnis – und die Lehrenden können individueller darauf eingehen.
Marcel Knuth vom Fachbereich Design an der Fachhochschule Dortmund stellt seine Veranstaltungen gerade um und hat auch schon die ersten Erfahrungen mit dem Inverted Classroom sammeln können.
Titelbild: Fachhochschule Dortmund | Mike Henning; Video: E-Learning Koordinierungsstelle