Prof. Dr. André Dechange lehrt am Fachbereich Wirtschaft Projektmanagement – ein Thema, das in nahezu allen Fächern Bedeutung hat. Umso schöner ist es, dass sein Lehrkonzept, das Blended Learning, bestens aufgeht:
Prof. Dr. André Dechange lehrt am Fachbereich Wirtschaft Projektmanagement – ein Thema, das in nahezu allen Fächern Bedeutung hat. Umso schöner ist es, dass sein Lehrkonzept, das Blended Learning, bestens aufgeht:
Was bedeutet Blended Learning? Kurz gesagt, die Integration von digitalen Lehr-Elementen und klassischen Lehrmethoden. Was es bringt? Die Kombination der Vorteile von Präsenzveranstaltungen und E-Learning.
Im Falle von Dechanges Lehrkonzept bedeutete dies konkret die Integration von animierten Videos, digitalen readings, Online-Selbsttests und FAQ-Videos in sein bestehendes Lehrmodell. Dazu direkt der Hinweis des erfahrenen Projektmanagers:
Man muss nicht gleich sein ganzes Lehrkonzept umstellen.
Dechange baute ebendieses Konzept modular auf, was ihm bei der konkreten Umsetzung geholfen habe. Die animierten Videos nutzen die Vorteile des Storytellings – ein didaktisches Konzept des Geschichten-Erzählens, das die Erinnerung unterstützt. Storytelling führe zu besserem Verstehen der Lehrinhalte – und fungiere vor allem als „Basis“, um den Gesamtzusammenhang aufzuzeigen oder um einen guten Einstieg in die Thematik zu geben.
Mir geht es darum, ein gesamtheitliches
Blended Learning-Konzept anzubieten
Zu den Videos gab es entsprechende Verständnisabfragen in ILIAS, konzipiert als anonymer Selbsttest. Hierzu wurden den Studierenden außerdem readings angeboten, in denen der Inhalt der Videos nochmal als theoretisches Handout verschriftlicht war.
Warum das Ganze? Je nach Stand oder Interesse der Studierenden können diese lediglich die Videos anschauen, nur die readings durchsehen, nur die Selbsttests durchführen – oder eben alle Module kombiniert nutzen. Man hole die Studierenden eben genau da ab, wo sie stehen. Und das könne zum Beispiel bei Großveranstaltungen äußerst hilfreich sein.
Als Lehrende*r fragt man sich sicherlich, wie die Integration von Blended Learning in das traditionelle Lehrkonzept zu gestalten sei. Hierzu gibt Dechange folgendes Beispiel: Er habe ein Script von etwa 100 Seiten, davon wurden bisher jedes Semester um die 80 Seiten durchgearbeitet, präsentiert, diskutiert. Jetzt, dank Blended Learning-Elementen wie Videos, readings und Selbsttests würde er in der Präsenzveranstaltung weniger, manchmal nur noch einzelne slides zeigen. Dies führe zu einer weniger „traditionellen Vorlesung“ – und zu mehr Diskussion, Erklärung, Austausch und Vertiefung.
Sein ohnehin „seminaristischer Vorlesungsstil“ sei durch das E-Learning-Konzept noch besser zu verwirklichen. Ein weiterer Vorteil: Auch größere Gruppen ließen sich damit gut erreichen.
Auf die Frage nach der persönlichen Motivation für so ein Projekt, antwortet Dechange kurz und knapp: Spaß an der Sache. Und seine generell agile Vorgehensweise bei der Konzeption seiner Lehre.
Wer ebenfalls Lust auf solche Projekte habe: „Ab zur E-Learning-Koordinierungsstelle“. Mit entsprechender Hilfestellung, Austausch und gemeinsamer Entwicklung lassen sich Probleme in der Regel auf innovative Weise lösen.
Aus Lehrenden-Sicht bedeutete ein derartiges Konzept ehrlicherweise zunächst einmal einen „riesigen initiialen Aufwand“ – aber dieser lohne sich eindeutig.
Dass natürlich nicht nur die Lehrenden vom Blended Learning-Konzept profitieren, sondern offenkundig auch die Studierenden, zeigte sich in der Auswertung:
Die Bewertung des Projekts sei grundsätzlich „gut bis sehr gut“ ausgefallen, insbesondere sehr positiv bezüglich des didaktischen Konzepts. Aus Sicht seiner Studierenden eigne es sich sehr gut zur Klausurvorbereitung. Es wurde davon sogar mehr gewünscht, da offenbar die Präsenzzeit besser genutzt werde. Auch Dechange stellt zufrieden fest, dass so mehr Praxis möglich sei. Er habe zudem etwa 1/3 mehr Stoff in seinem Lehrmodell unterbringen können – da nun eben mehr Zeit zur Verfügung stehe.
Er wende das Blended Learning-Modell nun bereits seit gut 3 Jahren an. Dabei bemerke er stetige Verbesserung, es sei „nun mal ein Prozess“.
Kurzes Statement von André Dechange zum Einsatz von Video in der Lehre
Die animierten Videos innerhalb seines Lehrkonzepts haben übrigens ehemalige Studierende Dechanges produziert, die sich in der Zwischenzeit selbstständig gemacht haben. Sie nennen sich „Blendlee“ und produzieren professionelle Lehr-Videos. Das habe sich einfach glücklicherweise so gefügt, das Lehrkonzept habe er aber auch ohne diese Möglichkeit in Planung gehabt.
Die Rolle der E-Learning-Koordinierungsstelle bei diesem (teilweise HilF-geförderten) Projekt war zum Einen der technische Support, wie z.B. die Einbindung in ILIAS oder die Einbettung in das Videoportal. Zum Anderen produzierte Dechange gemeinsam mit unserem Video-Team „Dozentenvideos“ für besonders schwierige Themen à la inverted classroom. Diese fungierten als zusätzliches Element – und kamen sehr gut an bei den Studierenden: Das zeigte sich beispielsweise an weniger Sprechstunden-Terminen im Nachgang seiner Veranstaltungen.
Wir von der E-Learning-Koordinierungsstelle sind da, um die Lehre an der Fachhochschule Dortmund zu unterstützen. Wir informieren Sie daher hier auf unserem Blog zu allerlei Möglichkeiten digital gestützter Lehre. Damit dies nicht bloße Theorie bleibt, und da wir überzeugt sind, dass die Lehre davon profitieren kann, möchten wir Ihnen zukünftig bestimmte ILIAS-Funktionen, Möglichkeiten der Videoproduktion – und ihre Anwendung in der Praxis vorstellen! Lehrende der Fachhochschule geben uns dafür Einblicke in ihre E-Learning-Methoden.
Bilder von: E-Learning-Koordinierungsstelle, André Dechange, FH Dortmund