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28

Nov.
2023
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Unser Rückblick auf den Tag der Lehre 2023: KI im Fokus
Ein Beitrag von ILIAS Kompetenzzentrum Kommentare deaktiviert für Unser Rückblick auf den Tag der Lehre 2023: KI im Fokus Beiträge, Veranstaltungen

Unser Rückblick auf den Tag der Lehre 2023: KI im Fokus

Am 3. November 2023 fand unter dem Titel „Bildungsgerechtigkeit – Diversität – Nachhaltigkeit – KI“ der 4. Tag der Lehre der Fachhochschule Dortmund statt. Die Auswirkungen und Einflüsse der Künstlichen Intelligenz auf die Hochschullehre sind ein Thema, das auch für die Weiterentwicklung von Lernplattformen wie ILIAS interessant ist. Somit soll in unserem Rückblick des ILIAS Kompetenzzentrums auf den Tag der Lehre, KI im Fokus stehen.

Führt KI zu einer besseren Lehre?

Dr. Peter Salden, Leiter des Zentrums für Wissenschaftsdidaktik der Ruhr-Universität Bochum, formulierte in seiner Keynote die zentrale Frage für die diesjährige Veranstaltung: „Führt KI zu einer besseren Lehre?“

Foto von Dr. Peter Salden auf dem Podium beim Tag der Lehre 2023
Dr. Peter Salden

Peter Salden ist Gesamtprojektleiter von KI:EDU.NRW. Dem Projekt kommt eine über das Land NRW hinausreichende Bedeutung zu, wenn es darum geht, die Wirkungen von Learning Analytics und KI auf die Hochschullehre zu beurteilen. Bis in die Podiumsdiskussion am Schluss der Veranstaltung bezogen sich die Teilnehmenden immer wieder auf Saldens Aussagen, diskutierten sie kritisch und ergänzten seine Thesen. Einige der wichtigsten wollen wir kurz vorstellen.

Chat GPT

Seit der Veröffentlichung des generativen Textprogramms Chat GPT Ende letzten Jahres ist das Thema KI aus dem Hochschulalltag nicht mehr wegzudenken. Auch der erste Impuls einiger Hochschulen, die sich schnell weiterentwickelnden Tools zu verbieten, konnte sich nicht durchsetzen und die andauernde Diskussion verhindern. Es müsse nun kontinuierlich beobachtet werden, wie sich Lehre und die dazugehörigen Lehr- und Lernziele anpassen müssten. Und auch, wie die späteren Berufsbilder durch KI beeinflusst würden, so Dr. Salden.

Der Tag der Lehre

In der imposanten Stahlhalle der DASA Dortmund versammelten sich Lehrende und externe Interessierte, um sich auszutauschen, zu vernetzen und den Vorträgen zu lauschen. Für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung sorgte das Team der Zukunftswerkstatt. 17 Referent*innen und mehr als 120 Teilnehmende beschäftigten sich mit Hochschuldidaktik und den Herausforderungen guter Lehre angesichts aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen und technologischer Entwicklungen. Wolfgang Schmidt-Sielex aus unserem Team war mit einem Beitrag zur Barrierefreiheit vertreten.

Das wird uns sicherlich, auch abhängig von den nächsten Entwicklungsschritten mit Open AI und den anderen (..) KI Modellen, über die nächste Jahre immer wieder (…) begleiten.

– André Mersch, Digital Learning Koordinator, Hochschule Bielefeld –

Dabei sei es wichtig, den Studierenden klare Richtlinien im Umgang mit KI an die Hand zu geben, um einem Deskilling, einem Kompetenzverlust, entgegenzuwirken. Hierzu sei es unerlässlich, dass sich alle Lehrenden mit dieser Thematik befassen, auch wenn KI zunächst nicht unmittelbar für das eigene Fachgebiet relevant erscheine.

Foto von Dr. Peter Salden, Wolfgang Schmidt-Sielex und Kristin Narr auf der Bühne während der Podiumsdiskussion beim Tag der Lehre 2023.
Dr. Peter Salden, Wolfgang Schmidt-Sielex, Kristin Narr (Moderation) (v.l.n.r.)

To-dos für die Hochschulen

Auf die Hochschulen komme nun eine ganze Reihe an To-dos zu: So müsse u.a. eine datenschutzkonforme Bereitstellung von KI-Tools gesichert werden. Für die Lehrenden müssten Fortbildung, Beratung und Erfahrungsaustausch gesichert werden. Zudem ergeben sich Regelungsbedarfe z.B. im Hinblick auf Prüfungen. Aber auch die Folgen für die Infrastruktur müssten geprüft werden wie z.B. eine Integration in Lernmanagementsysteme wie ILIAS.

Zusätzlich ließe sich KI für Beratung und Lehrunterstützung nutzen, um die Hochschulen zu entlasten. In der Studienberatung z.B. könnten Chatbots den Studierenden die Kursmodule vermitteln und erklären.

Wie können wir KI so nutzen, dass sie gute Lehre unterstützt?

Angesichts der Vielzahl an To-dos und noch offenen Fragen, aber auch der Möglichkeiten, die KI-Tools für die Hochschulen bedeuten, stellt sich die Frage: Wie können wir KI so nutzen, dass sie gute Lehre unterstützt? Und was bedeutet „gute Lehre“ überhaupt?

Gute Lehre

Peter Salden führte aus, dass es auch durch und mit KI keiner völlig neu gedachten Didaktik bedürfe. Vielmehr seien die Faktoren, die gute Lehre bedingen, nach wie vor dieselben. Es bedürfe klarer Lernziele und guter Vorbereitung der Lehrenden. Interaktion und Feedback seien ebenso wichtig wie den Studierenden Selbstwirksamkeitserfahrungen zu ermöglichen und Reflexionsanlässe zu geben.

Und deshalb sei die entscheidende Frage: Wo kann KI dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen? Kann sie z.B. den Lehrenden helfen, die Lehre vorzubereiten? Oder kann sie Interaktion ermöglichen? Manchmal sogar Feedback geben? Die Tools in der Lehre entwickelten sich fortlaufend weiter. Und diese sinnvoll einzusetzen, müsse nun gelernt und gelehrt werden.

Es geht nicht darum (…) KI-Tools (an den Hochschulen) zu verhindern, sondern die Frage muss sein, wie können wir (sie) möglichst schnell (..) in unsere Fachlehre integrieren?

– Dr. Peter Salden –

KI und ILIAS

Neben der Verwendung von Künstlicher Intelligenz in Form von Chat GPT für Hausarbeiten oder Übersetzungstools wie DeepL kann sie auch anders genutzt werden. Konkret in der Anbindung an Learning Management Systeme (LMS) wie ILIAS. Das Projekt MIau.nrw (Moodle & ILIAS adaptive usable) wurde im September 2023 ins Leben gerufen. Es beschäftigt sich unter anderem damit, adaptive Lernverfahren zu entwickeln, die für alle Hochschulen NRWs in ILIAS oder Moodle integrierbar sind. KI-Verfahren spielen dabei eine wichtige Rolle, indem sie Schlüsselparameter identifizieren, die den Lernprozess beeinflussen, und Daten analysieren, um Verbesserungsmuster aufzudecken. Zudem können KI-basierte Systeme erlernen, den Lernprozess eines Studierenden ohne Hilfe einer Lehrperson weiter zu verbessern.

KI und Diversität & Bildungs-gerechtigkeit

Doch wie so oft beim Einsatz neuer Technologien lautet eine wichtige Frage: Welche Bildungsschicht hat überhaupt die Möglichkeit, generative KI zu nutzen? Verstärkt KI sogar gewisse Strukturen von Ungleichheit an Hochschulen? Und kann KI wirklich zu Chancengleichheit für Personen mit Beeinträchtigungen führen?

Barrieren in der Lehre vermeiden

In seinem Vortrag „Löwenzahn – Folge 2023: Wie wir Barrieren in der Lehre vermeiden“ verdeutlichte Wolfgang Schmidt-Sielex (Zukunftswerkstatt) zunächst, was Diversität und Barrierefreiheit in Bezug auf digitale Kommunikation bedeuten. Am Anfang einer Informationsübermittlung stehe immer eine sendende Person. Deren Nachricht werde über diverse Technologien in unterschiedlichsten Situationen von Menschen verschiedener Fähigkeiten empfangen. Diese Diversität an Grundvoraussetzungen für jede einzelne Person müsse bei einer barrierefreien Kommunikation berücksichtigt werden.

Diese Grafik zeigt mit Bildern und Text auf, dass sich Diversität aus unterschiedlichen Technologien, Situationen und Menschen ergibt.
Diversität bedeutet... (Grafik: Wolfgang Schmidt-Sielex)
Diese Grafik zeigt mit Bildern und Text auf, dass sich Digitale Barrierefreiheit aus unterschiedlichen Dingen zusammen setzt. Wahrnehmbarkeit, Funktionsfähigkeit, Benutzbarkeit, unterschiedlichen Situationen und Menschen. Zur Überprüfung gibt es das Pour-Prinzip und das Zwei-Sinne-Prinzip.
Digitale Barrierefreiheit bedeutet... (Grafik: Wolfgang Schmidt-Sielex)

KI und Barrierefreiheit

Wolfgang Schmidt-Sielex zeigte, dass uns im Alltag Videountertitel in lauten Umgebungen oder bei der Arbeit in der Bibliothek helfen. Neben den Herausforderungen bei der Informationsbereitstellung zeigte er auch auf, wie einfach oder schwer Texte, Abbildungen, Videos und User Interfaces barrierefrei gemacht werden können, und wie gut uns eine KI dabei unterstützen kann.

KI und digitale Barrierefreiheit

  • ChatGPT kann komplexe Texte und Satzkonstruktionen verständlicher machen (behält aber nicht immer den Sinn korrekt bei).
  • Texterkennung (OCR, Object Character Recognition) wandelt Text, der in Abbildungen vorliegt, in echte Textzeichen um (erkennt aber nicht immer alle Zeichen und Wörter korrekt).
  • Spracherkennungssysteme (STT, Speech to Text) unterstützen beim Erstellen von Untertiteln (machen aber Fehler, die manuell korrigiert werden müssten).
  • Bilderkennung kann Alternativtexte für Screenreader erzeugen (erkennt aber nicht, was kontextbezogen eine relevante Bildinformation ist und beschreibt deshalb oft die unwichtigen oder falschen Dinge).

Im Hochschulkontext – und nicht nur dort – bedarf alles der menschlichen Überprüfung und Korrektur, um sichergehen zu können, dass die Information der KI auch korrekt ist. Die macht nämlich weiterhin Fehler. An der FH Dortmund werden unter anderem OCR und STT verwendet, um beispielsweise Texte komfortabel aus abfotografierten Vorlagen oder Sprache im Videoton zu ermitteln. Die manuelle Nachbearbeitung ist deutlich weniger aufwändig als das komplett händische Tippen von Text oder Videountertiteln.

Hier gebe es auf jeden Fall noch Luft nach oben, wobei der Mehraufwand bei sofortiger barrierefreier Erstellung deutlich geringer ausfalle als bei einem späteren „Barrierefreimachen“.

Welche Chancen bietet generative KI noch?

In Haushalten ohne akademischen Hintergrund und ohne „Eltern GPT“ könnte KI als Unterstützung dienen, indem sie Tipps zum wissenschaftlichen Arbeiten oder Textfeedback bietet, so Salden. Auch in der Podiumsdiskussion kamen positive Aspekte von generativer KI zur Sprache. So könne sie Studierenden helfen, die wenig oder kein Deutsch sprechen. Diese lernen durch den Umgang mit Chat GPT, was einen guten Text ausmache und verbesserten dadurch ihre eigenen Schreibfähigkeiten, erläuterte Prof. Dr. Michael Karagounis.

Hürden gibt es dabei jedoch auch. Nicht alle Personen sind in der Lage, Zugang zu diesen teilweise kostenpflichtigen Tools zu erhalten. Dies könnte die Bildungsungleichheit weiter verstärken, da Personen mit höherer Bildung häufiger Zugang zu diesen Ressourcen haben, erklärte Dr. Salden.

KI und innovative Lernräume

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass virtuelle Lernräume effektiv sein können. Salden schlägt vor, virtuelle Campi mit Laboren und Studienberatungen mittels Chat-Bots und Lernassistenten zu entwickeln. Überlastete Lehrende könnten unterstützt werden, indem man die generative KI auf bestimmte Datenquellen (z.B. Studienordnungen) zurückgreifen lässt und sie anlernt, um den Studierenden bei Fragen zur Seite zu stehen, so Karagounis. 

Jedoch betonte Frau Prof.in Wahiba El-Khechen (Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung), dass persönliche Begegnungen und direkter Austausch auf dem Campus für die Motivation der Studierenden unersetzlich seien. Je besser der Kontakt zu den Studierenden, desto besser seien auch die Leistungen.

Foto der Teilnehmenden der Podiumsdiskussion auf der Bühne beim Tag der Lehre 2023
Die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion

Umgang mit KI

Die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion diskutierten den Umgang mit KI und betonten die Notwendigkeit, den gezielten Umgang mit dieser Technologie zu erlernen. Maxim Rabe, Studierender des Fachbereichs Design, wies darauf hin, dass eine effektive Kommunikation mit Chat GPT gelernt sein muss. Claudia Mai, ebenfalls FB Design, sprach über die Herausforderungen, die eigenen Vorstellungen in Einklang mit den Vorschlägen der KI zu bringen. Letztendlich steckten wir alle noch in der Lernphase, Lehrende sowie Studierende.

Schließlich sollte die Nutzung der KI transparent sein, um Vertrauen zwischen Lehrenden und Studierenden zu fördern. Ein Beispiel ist das Projekt Ippolis am Fachbereich Informatik der FH Dortmund. Ziel von Ippolis ist es, KI-Lerninhalte zu stärken und KI-nutzende Lernunterstützungen zu fördern. Die im Projekt entwickelten unterstützenden Werkzeuge sollen dabei fachbereichsübergreifend in konkreten Bachelor-Lehrveranstaltungen der FH Dortmund eingesetzt und evaluiert werden.

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass die Einflüsse der KI auf die Hochschullehre noch nicht abschließend zu bewerten sind. Vielmehr müssen ihre Chancen und Risiken weiter aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert werden. Hierzu bot der diesjährige Tag der Lehre an der FH Dortmund eine weitere, gute Gelegenheit. Wir freuen uns auf eine mögliche Fortsetzung!

  • Foto von einigen Teilnehmenden im Gespräch beim Tag der Lehre 2023
  • Foto von einigen Teilnehmenden im Gespräch beim Tag der Lehre 2023
  • Foto von drei Teilnehmenden im Gespräch beim Tag der Lehre 2023
  • Foto der schreibenden Hand einer sitzenden Person, die sich Notizen macht
  • Foto von Prof. Dr. Yves Rosefort auf dem Tag der Lehre 2023
  • Foto einer Interviewsituation auf dem Tag der Lehre 2023

Mehr vom Tag der Lehre 2023 im Aftermovie vom Videoteam der Zukunftswerkstatt

Video: © Zukunftswerkstatt | Videolabor

Headerbild von: ILIAS Kompetenzzentrum, Foto: Lea Ganzek
Fotos von: Lea Ganzek

  • Tags :Hochschullehre
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