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30

Jan
2023
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Unser Rückblick: Dortmunder Hochschultage 2023
Ein Beitrag von elearning Kommentare deaktiviert für Unser Rückblick: Dortmunder Hochschultage 2023 Beiträge, Digitale Barrierefreiheit

Unser Rückblick: Dortmunder Hochschultage 2023

Geöffnete Türen an den Dortmunder Hochschultagen: Im Januar bot das ILIAS Kompetenzzentrum Schüler*innen und Interessierten die Gelegenheit, den fertig gestellten Arbeitsraum Digitale Barrierefreiheit in Studium und Lehre kennenzulernen. Anlass genug, um im Folgenden einen detaillierten Einblick zu geben.

Der Tag

Mit Sprühfarbe: #FH Dortmund

In ruhiger Atmosphäre und mit bereitgestellten Snacks konnten Interessierte die Geräte und Arbeitsmaterialien im Raum genau unter die Lupe nehmen. Sehen, fühlen, ausprobieren – natürlich auch ein spannendes Erlebnis für Personen ohne eine entsprechende Beeinträchtigung.

Ich finde es gut, wenn Studierende oder sonst Interessierte sich solche Sachen mal angucken und sehen, was hier passiert. Man kommt mit so einer Technik im normalen Alltag selten in Berührung. An einem Tag wie heute kommen auch Personen, die keine Beeinträchtigung haben, aber trotzdem am Thema oder an der Technik interessiert sind.

Die können dann einmal den Screenreader und die Braillezeile ausprobieren. Oder sie können am Bildschirmlesegerät mal ein bisschen gucken, wie groß man die Schrift stellen kann oder wie sie mit so etwas zurecht kämen, wenn von einem Buchtext nur ein kleiner Ausschnitt in starker Vergrößerung sichtbar ist.

Wolfgang Schmidt-Sielex

Zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Hilfskräften der Inklusionsbeauftragten, Professorin Dr. Stefanie Kuhlenkamp, stand Wolfgang Schmidt-Sielex als FH-Experte in Sachen Digitaler Barrierefreiheit für Fragen und Erläuterungen zu den unterschiedlichen Geräten bereit.

Zwei Personen sind lächelnd vor dem Bildschirmlesegerät.
Wolfgang Schmidt-Sielex mit Mitarbeiterin vor dem Bildschirmlesegerät.

Der Raum

Eine Hand deutet auf den Bildschirm eines Computers auf dem ein Untertitel Programm geöffnet ist.

Im Raum befinden sich vier Computerarbeitsplätze. Zwei von ihnen sind mit elektronischen Braillezeilen ausgestattet, die Texte durch bewegliche Pins in ertastbarer Punktschrift ausgeben. Zusätzlich besitzen sie besondere Tasten zur Navigation und für Texteingaben, wodurch sie Teile der üblichen Computertastatur ersetzen oder ergänzen. So helfen sie, durch Texte, Fenster und Menüs auf dem Computer zu navigieren und geben laufend die textlichen Inhalte des Bildschirms in Punktschrift aus.

Daneben gibt es auch einen Braille-Drucker, der die Brailleschrift auf Papier oder dünnem Karton drucken kann: sogar beidseitig und trotzdem gut ertastbar.

Auf allen Computern des Arbeitsraums sind zudem Screenreader und Vergrößerungssoftware installiert, sodass Bildschirminhalte mit einer Computerstimme vorgelesen oder nach individuellem Bedarf vergrößert werden können.

Es gibt sowohl ein fest installiertes als auch ein tragbares Bildschirmlesegerät, das zum Beispiel für Klausuren verwendet wird. Solche Geräte vergrößern per Kamerazoom Buchinhalte und andere ausgedruckte Texte, Bilder und Dokumente.

Der Raum ist überwiegend mit assistiven Technologien zur Sehbehinderung ausgestattet, aber die Art der Behinderung ist erst mal nicht wichtig, wenn jemand unsere Leistungen als Unterstützung anfragt. Wir müssen uns einfach darauf einstellen, dass der Bedarf, den eine Person gerade hat, auch bedient wird.

Das kann auch mal etwas ganz Neues sein, mit dem wir bisher noch nicht zu tun hatten. Wir haben auch Menschen mit ADHS-Störung oder mit Lese-Rechtschreibschwächen. In bestimmten Fällen können wir Software zur Verfügung stellen, die in gewissem Maße unterstützen kann, z.B. Diktierprogramme oder besondere Textkorrekturwerkzeuge.

Wolfgang Schmidt-Sielex

Ein 3D Drucker druckt ein kleines Modell des FH Campus der Emil-Figge Straße.
3D Drucker in Aktion.

Aber es sind nicht nur Texte, die ertastet werden können. Im Büro von Wolfgang Schmidt-Sielex findet man einen 3D-Drucker, der am Hochschultag den ersten Prototyp eines ertastbaren Campusplans der Emil-Figge-Straße druckt.
Am Computer werden zweidimensionale Grafiken, Diagramme oder Lagepläne so vorbereitet, dass der Drucker daraus ertastbare Modelle fürs Studium druckt. Auf diese Weise können beispielsweise Flusspläne oder mathematische Graphen ertastbar werden.

Der 3D-Drucker steht den Studierenden nicht zur Verfügung, aber er ist für uns eine weitere Möglichkeit, rein sichtbare Informationen ertastbar zu machen, und zwar anders und detaillierter, als es z.B. der Brailletextdrucker kann.

Wolfgang Schmidt-Sielex

Das Studium

Nutzerhandbuch der Brailletastatur in Braillezeile.

Um barrierefrei studieren zu können, müssen viele an einem Strang ziehen: Lehrende, Kommiliton*innen und Betroffene. Je nach Beeinträchtigung sind unterschiedliche Hilfsmittel gefragt, wie z.B. adaptierte Dokumente von vorliegenden Skripten.
Diese zu adaptieren (also barrierefrei zu machen), gehört zu den wesentlichen Aufgaben der Mitarbeiterinnen von Stefanie Kuhlenkamp. Zwei von ihnen haben selbst eine Beeinträchtigung und können somit direkt aus dieser Perspektive Vorschläge einbringen.

Was sie über das Studium an der FH Dortmund sagen, veranschaulicht die Bedeutung der neu eingerichteten Arbeitsstelle Digitale Barrierefreiheit in Studium und Lehre und die großen Gewinne, die selbst mit kleinen Hilfen erzielt werden können.

Am Anfang war das Studieren für mich schwierig, da ich von der Blindenschule kam, also nicht inklusiv eingeschult worden war. Für mich war es eine neue Situation, raus aus der Schutzblase.
Ich habe die Lehrenden dann angesprochen auf Barrierefreiheit, dass ich zugängliche Dokumente benötige. Sie wussten nicht, was ich damit meine; ich wusste aber auch nicht, was genau sie tun sollen. An der Blindenschule hatte ich die Dokumente einfach bekommen und mich nicht weiter darum kümmern müssen.

Dann habe ich die Idee eingebracht, dass wir die Räumlichkeiten mit Nummernschildern in Braille beschriften, damit ich etwas selbständiger die Räume aufzusuchen kann… Sodass jetzt in allen Gebäuden der FH alle Nummernschilder mit Braille beschriftet sind! Auch die Postfächer der Lehrenden.

Sultan

Junge Frau betastet ein 3D Modell auf einer Glasplatte.
Studentin betastet 3D Modell

Manchmal bedarf es auch der persönlichen Überzeugungsarbeit, um Lehrende auf die besondere Situation von Studierenden mit Beeinträchtigung aufmerksam zu machen und sie zur Bereitstellung der Skripte für Adaption oder Gewährung eines Nachteilsausgleiches zu motivieren.

Man muss sich einfach den Leuten vorstellen, mit denen man reden möchte oder die man als Lehrende hat. Entweder lassen sie sich darauf ein oder es braucht ein wenig mehr Druck dahinter.
Ich hatte beispielsweise einen Nachteilsausgleich in den Prüfungen, womit ich länger schreiben durfte – was den Lehrenden nun nicht unbedingt einen Mehraufwand geschaffen hat.

Für mich persönlich war es bis auf ein, zwei Ausnahmen eigentlich immer voll okay. Mit der Unterstützung der Inklusionsbeauftragten ziemlich gut, muss ich sagen. Da war die mangelnde Barrierefreiheit eher auf Seiten der anderen Studierenden.

Luisa

Luisa und Sultan, die viele Barrieren im Studienalltag kennen, bereiten für andere Studierende und Studieninteressierte den Weg und freuen sich, dass die FH ihre Arbeit unterstützt.

Zusammen mit Luisa haben wir angefangen, uns mit barrierefreien Dokumenten zu beschäftigen. Sie hat ihre ersten Versuche gemacht, Dokumente umzusetzen; ich hatte die Aufgabe, es gegenzulesen. Wir wurden dann bei Frau Kuhlenkamp als Studentische Hilfskräfte eingestellt.

Man kann wirklich sagen, dass ich hier eine Vorreiterfunktion hatte: nach mir haben auch andere angefangen. Mich freut es sehr zu sehen, dass sie es viel einfacher haben und sich unsere Bemühungen gelohnt haben.

Sultan

Studieren ohne Behinderung.
Studieren ohne Behinderung.
Podcast #3: Digitale Barrierefreiheit.
Podcast #3: Digitale Barrierefreiheit.
Neue Infosammlung: Barrierefreie Lehre, barrierefreie Hochschule.
Neue Infosammlung: Barrierefreie Lehre, barrierefreie Hochschule.

Kontakt

Büro: EFS 38b, Raum 004

E-Mail: DiBS@fh-dortmund.de

Mehr zu dem Thema Barrierefrei Studieren an der FH Dortmund findet ihr hier: https://fh.do/IkXXCn

Headerbild von: ILIAS Kompetenzzentrum

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