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25

Feb.
2020
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Studieren ohne Behinderungen
Ein Beitrag von Nicole Jansen Kommentare deaktiviert für Studieren ohne Behinderungen Beiträge, Digitale Barrierefreiheit

Studieren ohne Behinderungen

Ein Hochschulstudium barrierefrei gestalten: Das setzt voraus, die heterogenen Bedarfe von Studierenden zu erkennen, Barrieren im Studienalltag zu kennen und diesen begegnen zu können. Als Inklusionsbeauftragte der Fachhochschule Dortmund vertritt Prof.in Dr. Stefanie Kuhlenkamp die Interessen von Studierenden, die in ihrem Studium aufgrund von gesundheitlichen Beeinträchtigungen behindert werden. Im Interview erklärt sie, warum eine digitale Lehre genau so bedeutsam für ein chancengleiches und diskriminierungsfreies Studium ist wie die bauliche Barrierefreiheit.

Teilhabe ermöglichen

Das typische Rollstuhl-Piktogramm
Das typische Rollstuhl-Piktogramm

Denken wir an Barrierefreiheit, leuchtet in den Köpfen vieler Menschen zunächst das bekannte Piktogramm einer im Rollstuhl sitzenden Person auf. Dabei steht Barrierefreiheit für sehr viel mehr als das:

Barrierefreiheit betrifft jeden Menschen

In Anbetracht dessen, dass die meisten Erkrankungen und Beeinträchtigungen im Laufe eines Lebens entstehen, betrifft Barrierefreiheit tatsächlich jeden Menschen gleichermaßen. So verweist die Inklusionsbeauftragte Kuhlenkamp darauf, dass Barrierefreiheit bedeutet, „dass Dinge, Orte sowie Materialien für alle Menschen zugänglich und nutzbar sind.“

Barrierefreiheit sei eine Garantie für Menschen mit Behinderung, an Gesellschaft teilzuhaben oder Teil zu sein: „Teil von Hochschule, Teil von Arbeitswelt, von öffentlichem Nahverkehr.“ Barrierefreiheit ist damit ein Themenschwerpunkt, der alle Fachbereiche der FH, wie Design, Angewandte Sozialwissenschaften, Architektur und Informatik, auf einem interdisziplinären Spielfeld vereint.

Behinderungen entstehen erst durch soziale oder umweltbedingte Barrieren. Menschen werden behindert.

Barrieren erkennen

Das Recht auf einen barrierefreien Zugang betrifft gem. § 4 BGG [1] Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände sowie Systeme der Informationsverarbeitung ebenso wie akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen.

Profitieren können alle

Demnach kann die Architektur eines Hochschulgebäudes einen Zugang ebenso erschweren oder verhindern wie die Gestaltung von Lehre. Obwohl motorische, sensorische oder kognitive Beeinträchtigungen individuell sein können, gilt es dabei nicht nur Zugänge für betroffene Personen maßgeschneidert anzufertigen. Vielmehr soll eine Vielfalt potenzieller Nutzungsmöglichkeiten angestrebt werden, von der alle Menschen gleichermaßen profitieren können.

Hier wünscht sich Prof.in Dr. Kuhlenkamp, Barrierefreiheit an der Hochschule „nicht nur aus der Perspektive von Studierenden zu denken, sondern auch derer, die hier arbeiten, die hier wahrscheinlich noch sehr viel mehr Lebenszeit verbringen als Studierende.“ Deshalb beziehe sich Barrierefreiheit an einer Hochschule immer auf alle Statusgruppen.

Für 10% der Menschen ist eine Barrierefreiheit notwendig und für alle anderen Menschen ist sie angenehm.

Barrierefreiheit digitalisieren

Die Hochschule stellt einen Lebensbereich dar, der durch eine professionelle Lehr- und Lernphilosophie die Diversität und Heterogenität der Studierendenschaft auch durch digitale Medien berücksichtigen sollte.

E-Learning als Web-Anwendung bietet in Abhängigkeit von der Funktion auf Computern, Tablets oder Smartphones bereits grundsätzlich die Möglichkeit der Überbrückung räumlicher Distanzen. Dieser Zugang erfordert jedoch die Möglichkeit einer mobilen und autonom verständlichen Nutzungsmöglichkeit.

Beratungsgespräch zu barrierefreiem Studieren an der FH Dortmund: Ein Berater übergibt eine Broschüre an eine Studentin im Rollstuhl.
Beratungsgespräch zu barrierefreiem Studieren an der FH Dortmund

Perspektiven mitdenken

Prof.in Dr. Kuhlenkamp verweist darauf, ein grundlegendes „Disability-Mainstreaming“ zu generieren. Das heißt: Alles was hier entschieden wird, muss immer auch aus der Perspektive von Menschen mit Behinderung gedacht werden. „Wenn wir z.B. demnächst eine neue Homepage bekommen, ist es selbstverständlich, dass die auch barrierefrei sein muss.“

Ausblicke

Auch ILIAS, die Online-Lehr- und Lernplattform der FH Dortmund, verfolgt das Ziel einer Nutzbarkeit für alle: Die Entwickler*innen richten mit einer Special lnterest Group den Fokus auf die digitalen Barrierefreiheit. Dazu gehören z.B. Zertifizierungen nach internationalen Richtlinien für barrierefreie Webinhalte (Web Content Accessibility Guidelines, kurz WCAG). Eine weitere Maßnahme ist die Erarbeitung von Handreichungen und Schulungsmaterial für die Erstellung von barrierearmen Content, wie z.B. PDFs, nach Creative Commons-Maßstäben.

Screenshot einer Handreichung der ILIAS SIG Barrierefreiheit zum Thema ALT-Attribute bei Bildern
Screenshot einer Handreichung der ILIAS SIG Barrierefreiheit zum Thema ALT-Attribute bei Bildern

Digitale Barrierefreiheit

Prof.in Dr. Kuhlenkamp appelliert beim Thema Digitale Barrierefreiheit daran, Selbstverständlichkeiten immer wieder zu überdenken und sich damit auch von vermeintlich existierenden Ideal-User*innen zu verabschieden. Um neue Barrieren z.B. in der Digitalisierung noch vor ihrer Entstehung zu verhindern, benötigen Hochschulen dahingehend auch mehr Mitarbeitende mit Behinderungen als Expert*innen in eigener Sache.

„Wir dürfen da keine neuen Barrieren schaffen. Es kann nicht sein, dass ich als Lehrende meine Materialien in ILIAS hochlade – und dann kommt man nicht mal da rein, weil der Screenreader die Passwortansage nicht vorliest oder ähnliches.“ Letztendlich gelte: Barrierefreiheit heißt Zugänglichkeit und Nutzbarkeit für möglichst viele zu generieren. Und das müsse auch auf die digitale Barrierefreiheit zutreffen.

Barrierefreie Hochschullehre

Das Interview mit Prof.in Dr. Kuhlenkamp führte die wissenschaftliche Hilfskraft der E-Learning Koordinierungsstelle Nicole Jansen (B.A. Soziale Arbeit). Beide arbeiten derzeit gemeinsam, mit der Unterstützung studentischer Hilfskräfte als Expert*innen in eigener Sache, an einer Konzeption für eine barrierefreie(re) Lehre an der Fachhochschule Dortmund.

Ziel ist es, mit dieser Konzeption über die zahlreichen Handlungsmöglichkeiten einer barrierefrei(er)en Lehre zu informieren und sensibilisieren.

Mehr Informationen zum Thema Barrierefrei Studieren an der Fachhochschule Dortmund gibt es hier:

BARRIEREFREI STUDIEREN

[1] Behindertengleichstellungsgesetz

Quellen: Vieritz, Helmut (2015): Barrierefreiheit im virtuellen Raum. Benutzungszentrierte und modellgetriebene Entwicklung von Weboberflächen. Springer Fachmedien. Wiesbaden.

Titelbild: Fachhochschule Dortmund
Bilder:
Fachhochschule Dortmund, flaticon, ILIAS 

  • Tags :Barrierefreiheit
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